Martin Hirschler war vom KSV-TriTeam Kapfenberg dabei und berichtet uns über diesen IRONMAN, seine Eindrücke und über sein Abschneiden!
Nachdem bereits die
Tage vor dem Rennen sehr heiß waren und die Adria mit 24,8°C dementsprechend
warm war, war die Entscheidung ob mit Neo oder ohne Neoprenanzug zu schwimmen
war, eine sehr enge… Obwohl nach dem Reglement ein Wetsuit-Verbot gewesen wäre,
wurde auf Grund der vielen Quallen alias Jelly-Fish dennoch mit Neopren
geschwommen.
Die Schwimmstrecke, unterbrochen durch einen „Australian
Exit“ wurde wie bereits erwähnt in der Adria durchgeführt. Ein leichter
Wellengang, aber vor allem die vielen Quallen machten das Schwimmen zu einer
echten Herausforderung. Vor allem die kleinen Quallen waren es, die man immer
wieder auf der Handfläche bzw. zwischen den Fingern spürte. Nachdem Quallen
nicht unbedingt zu meinen Lieblingstieren gehören, wollte ich die
Schwimmstrecke schnellstmöglich hinter mich bringen, was mir mit einer
Splitzeit von 58:23 (01:32/ 100m) für die 3,8km auch sehr gut gelang. Dennoch
hat mich je eine Qualle im Gesicht und am Knöchel gestreift und ein paar kleine
Spuren hinterlassen.
Nach dem Schwimmen erfolgte der erste Wechsel in der
angeblich längsten Wechselzone des IRONMAN-Zirkus. Laut Paul Kaye (dem
IRONMAN-Sprecher) war dies ein SWIM-RUN-BIKE-RUN-RUN Bewerb. Ich wechselte nach
05:46 auf das Rad.
Die Radstrecke war auf zwei Runden mit je etwas über 90km
aufgeteilt. Ich fühlte mich nach dem Schwimmen demensprechend gut und war auch
voll motiviert. Die mit nur 700hm sehr flache Strecke führte in das Hinterland
der Emilia Romagna, vorbei an den berühmten Salzseen von Cervia, über einen
Autobahnabschnitt und durch kleine Ortschaften in denen wir immer wieder
lautstark angefeuert wurden. Ein kleiner Hügel, der beim zweiten Mal überqueren
plötzlich steiler und länger war, machte die Radstrecke noch
abwechslungsreicher. Nach 4 Stunden und 55 Minuten stieg ich vom Rad und merkte
schon, dass mein Körper mit dem, was ich am Rad machte, nicht wirklich
einverstanden war.
Nach einem 4 Minuten 30 Sekunden Wechsel ging es dann auf
die Laufstrecke. 4 Runden zu je 10,5km waren in Cervia zu absolvieren. Tausende
Zuseher am Streckenrand feuerten jeden Athleten lautstark an. Bei mir
persönlich war der Zauber leider nach etwa 3km verflogen und mein Körper aber
auch mein Geist fingen an zu streiken. Magenkrämpfe, Kreislaufprobleme und etwa
30 Grad machten mir das Leben nicht unbedingt leichter. Nachdem ich kurz ans
Aufgeben gedacht habe – mir das meine Frau aber lautstark verboten hat :-) – zog ich die noch verbleibenden 39km mehr
gehend als laufend in knapp 4,5 Stunden durch. Auf der Finish-Line wusste ich
dann auch wieder warum… DNF war in meinem 2. Lieblingsland eben doch keine
Option und im Nachhinein bin auch sehr froh darüber nicht aufgegeben zu haben.
Mit 10 Stunden und 30 Minuten war ich allerdings etwa eine
Stunde langsamer, als mein eigentliches Ziel gewesen wäre und das nagte die
letzten Tage doch etwas. Aber in diesem Jahr, nach meinem Fahrradsturz und nach
sehr vielen Auf´s und Ab´s überwiegt nun doch die Freude mich überwunden und
gesund gefinisht zu haben.
Auf alle Fälle freue ich mich schon jetzt auf September 2019!
#ironmanitaly2019 #niemalsnieaufgeben
(MH)